Einrichtung und Planung gemeinsam mit jungen Menschen

Einrichtung und Planung gemeinsam mit jungen Menschen
Foto: Martin Votava

 Das erste Queere Jugendzentrum

wird in Ottakring in der Fröbelgasse 22 eröffnet

 

   Insgesamt 357.000 Euro sind Anfang Juni vom Gemeinderatsausschuss Bildung, Jugend, Integration und Transparenz für die Umsetzung des neuen Queeren Jugendzentrums beschlossen worden. Das Queere Jugendzentrum soll ein Safer-Place für LGTBIQ*-Jugendliche sein, in dem sie im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit professionell unterstützt werden. Nun steht fest, dass es in Ottakring in der Fröbelgasse 22 eröffnet wird. Das Erdgeschoßlokal bietet gute Sichtbarkeit nach außen und andererseits einen sicheren und geschützten Raum nach innen. Die Eröffnung soll 2024 stattfinden.

   Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr betont die Wichtigkeit des ersten Queeren Jugendzentrums: „Mit dem ersten Queeren Jugendzentrum Österreichs geht Wien als Regenbogenhauptstadt voran! Wichtig war und ist uns gemeinsam mit der Community und Jugendlichen Schutz zu bieten, Vielfalt zu stärken und auch Raum dafür zu geben! Denn LGBTIQ-Jugendliche haben besondere Anliegen, denen wir durch professionelle Begleitung und den Austausch mit Gleichaltrigen so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben.“ 

    Die Gemeinderätin und LGTBIQ-Sprecherin der SPÖ Wien, Nicole Berger-Krotsch, hebt die Partizipation der Jugendlichen hervor: „Es erfüllt mich mit besonderem Stolz, dass Wien als Vorreiterin für Vielfalt und Inklusion nicht nur das erste Queere Jugendzentrum errichtet, sondern dies auch gemeinsam mit den jungen Menschen selbst plant. So geht Mitbestimmung! Die großzügigen Räumlichkeiten im Herzen von Ottakring sind mehr als nur ein Ort – sie sind ein wahres Bekenntnis zu Akzeptanz und Unterstützung. Ich freue mich schon auf die Umsetzung."

   Bezirksvorsteher Franz Prokop: „Die Einrichtung des Queeren Jugendzentrums in Ottakring ist ein wertvoller Schritt in Richtung Gleichstellung und Akzeptanz. Es ist wichtig, dass junge Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, einen Treffunkt haben, in dem sie sich entfalten und unterstützt werden können. Das Queere Jugendzentrum wird dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Toleranz zu fördern und eine inklusive Gesellschaft aufzubauen, in der sich jeder willkommen und respektiert fühlt.“

   NEOS Wien Gemeinderat und LGBTIQ* Sprecher Thomas Weber: „Das queere Jugendzentrum ist für mich ein echtes Herzensprojekt, weil es die Lebensumstände von jungen queeren Menschen verbessern wird. Ich freue mich, dass es dem Verein Q:Wir nun gelungen ist ein Erdgeschoßlokal zu finden das alle Projektanforderungen so großartig erfüllt und wir damit der Umsetzung des ersten queeren Jugendzentrums in Österreich einen wichtigen Schritt näher gekommen sind.“

 

               Q:WIR Peergroup

Die knapp 350m2 werden derzeit saniert und demnächst vom betreibenden Verein Q:WIR professionell und liebevoll gestaltet. Wichtig war dabei allen Beteiligten, dass die Einrichtung und Planung gemeinsam mit jungen Menschen stattfinden soll. Deshalb wurde eine Q:WIR Peergroup ins Leben gerufen, die sich ab September regelmäßig treffen wird. Dazu sind alle lesbischen, schwulen, bisesxuellen, trans, nicht-binären, inter und queeren Menschen von 13 – 27 Jahren herzlich eingeladen, Ideen einzubringen, wie das Jugendzentraum aussehen soll. „Uns ist wichtig, dass queere Jugendliche und junge Erwachsene das neue Jugendzentrum als ihren Ort verstehen, an dem sie aktiv mitgestalten können. Wir laden alle Interessierten LGBTIQs von 13-27 herzlich ein, uns kennenzulernen und Teil der Peergroup zu werden.“ Luca Flunger (kein Pronomen) Geschäftsführung. Das erste Treffen fand am 16.9.2023, von 14 bis 18 Uhr in der Fröbelgasse 22/Erdgeschoß statt.

Die vorbereitenden Tätigkeiten werden von der Stadt Wien – Bildung und Jugend in Zusammenarbeit mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) begleitet. „Mit dem Queeren Jugendzentrum schließen wir nicht nur eine Lücke in der Jugendarbeit unserer Stadt, sondern auch im LGBTIQ-Bereich. Wir schaffen einen safe space für Jugendliche, für die die sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität ein Thema ist, das hier ganz ergebnisoffen besprochen oder einfach ausprobiert werden kann“, so Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt. 

                        Verein Q:WIR

Der Verein „Q:WIR – Verein zur Stärkung und Sichtbarmachung queeren Lebens in Wien“ hat sich im Zuge der öffentlichen Einladung zur Konzepteinreichung für ein Queeres Jugendzentrum für Wien im Sommer 2022 für die Umsetzung beworben. Aufgrund der umfassenden Expertise in der Arbeit mit den Zielgruppen und den kreativen Ansätzen bei gleichzeitiger Fokussierung auf die notwendigen Instrumente zur Qualitätssicherung wurde der Verein von einer Fachjury ausgewählt.

Stephan Maier

Alle Fotos: PID – Martin Votava