In Wien wird das Klassenzimmer zur handyfreien Zone

In Wien wird das Klassenzimmer zur handyfreien Zone
Foto: E. Toszegi

Handys in der Schule stellen das Bildungssystem vor große Herausforderungen. Manche Schulen haben zwar bereits Regelungen gefunden, die am Standort gut funktionieren und von allen Teilen der Schulgemeinschaft mitgetragen werden. Viele berichten jedoch von zunehmenden Problemen und wünschen sich einen gemeinsamen Rahmen, der die Handhabung an Schulen erleichtert.

Deshalb lud Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr zu einem Expert*innenrat, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und konkrete Spielregeln im Umgang mit Smartphones, Smartwatches und vergleichbare elektronische Kommunikationsgeräte im Schulalltag zu erarbeiten. Wiederkehr dankt dem Expert*innenrat für den konstruktiven und lösungsorientierten Dialog – teilgenommen haben u.a.: Vertretungen der Lehrkräfte und Schulleitungen, der Eltern, der Schüler*innen und der Bildungsverwaltung ebenso wie Expert*innen aus den Bereich der Medienpädagogik und der Gesundheitspsychologie.

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr: „Die bildungswissenschaftliche Evidenz ist eindeutig: Das Handy ist ein echter Konzentrationskiller im Klassenzimmer. Das Kindes- und Jugendwohl hat in Wien oberste Priorität, daher sehe ich es als meine Aufgabe, auf aktuelle Fragen mit angemessenen Maßnahmen zu antworten: In Volks- und Mittelschulen wird es für alle Schüler*innen während des Unterrichts und in den Pausen klare Regeln für den Umgang mit Handys an Schulen geben.”

Bei der Umsetzung der Maßnahmen sei es laut Wiederkehr essentiell, Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen inhaltlich aufzuklären und mitzunehmen.

Wiederkehr betonte in der Vergangenheit, dass eine bundesweite klare Regelung für den Umgang mit Smartphones, Smartwatches und vergleichbare elektronische Kommunikationsgeräte im Schulalltag notwendig sei – abseits der Nutzung der Geräte für Unterrichtszwecke dringend geboten wäre: Nun geht Wien voran.

Die klaren Regelungen würden die Basis für einen guten Schulunterricht und die psychische und physische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen verbessern. Der Expert*innenrat diente dazu, die bestmögliche und sinnvollste Umsetzung zu erarbeiten.

Ein konkreter Überblick über die empfohlenen Maßnahmen:

-         Vorgabe an Schulen die Regelung von handyfreier Unterrichtszeit und Pausen in die Hausordnung aufzunehmen

-         Mögliche Folgen sind Verwarnung, Mitteilung an die Eltern, Eintrag ins Klassenbuch

-         Stärkung der Medienpädagogik wird hervorgehoben

Ein innovativer Bildungsansatz verlangt sowohl aktiv Maßnahmen zu setzen, um junge Menschen auf ihre Zukunft vorzubereiten, als auch achtsam zu sein und zu handeln, wenn Schüler*innen geschützt werden müssen. Daher gehen wir diesen Schritt, um die beste Bildung an Wiener Schulen zu gewährleisten.“

Maier Stephan