Internationaler Tag der Muttersprache
Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen. Dieser Tag soll erinnern, dass die ungefähr 7000 Sprachen, die auf unserem Planeten gesprochen werden, geschützt werden müssen.
Viele Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Teil der Menschheit gesprochen und sind daher vom Verschwinden bedroht. Durchschnittlich werden zwei Sprachen in jedem Monat „vergessen“. Jede Sprache spiegelt eine besondere Sicht der Welt dar.
Eine zweite oder dritte Sprache erlernen, bedeutet auch immer sich mit einer neuen Kultur zu befassen und eine andere Sicht der Welt kennen zu lernen.
Als Muttersprache bezeichnet man die in der frühen Kindheit ohne formalen Unterricht erlernte Sprache. Diese sogenannte Erst- oder Primärsprache ist dabei sowohl hinsichtlich ihrer grammatikalischen Struktur als auch den einzelnen Lautgestalten so fest verankert, dass der jeweilige Sprecher sie im Laufe des Heranwachsens nahezu unbewusst (perfekt) beherrscht. Man spricht diese Sprache dann einfach und alle weiteren, also später gelernten Sprachen, haben kaum eine Chance, diesen Level oder diese Form der Sprachkompetenz zu erreichen.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass in jedem Mensch angeborene Strukturen liegen, die den Spracherwerb aktiv unterstützen. Kinder ahmen Eltern oder auch Erzieher stark nach, weshalb diese Personen einen ganz besonders großen Einfluss auf die Entwicklung der kindlichen Sprache haben.
Nur dann, wenn Erwachsene mit gutem (sprachlichen) Beispiel vorangehen, lernen Kinder die Muttersprache leicht und ohne grammatikalische Fehler. Aber auch andere soziale und gesellschaftliche Faktoren haben Einfluss auf die Sprachentwicklung. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Soziolinguistik.